Heute war ich zwischen Lanzingen und Kassel an der Bieber unterwegs. Der Plan: Ein paar Fotos vom Jagdfasan und Rehen.
Das Tarnversteck war schnell aufgebaut und der Jagdfasan war schon zu hören. Nach ein paar Minuten zeigte er sich, allerdings noch im schattigen Bereich der Wiese. Völlig überraschend hörte ich den Ruf eines Eisvogels. Ich drehte mich in die Richtung, von der ich den vernahm, und da saß er nur knapp 5 Meter hinter mir.
Also schnell die Kamera vom Stativ und schon war er weg. Planänderung, jetzt ging es um den Eisvogel.
Ich habe mir schnell ein Tarnnetz genommen und mich am Uferbereich versteckt. Es dauerte nicht lange und ich konnte tolle Fotos machen. Endlich hat es geklappt!
Ich hatte den Eisvogel schon oft gehört und auch fotografieren können, allerdings nur aus der Ferne. Ein echtes Highlight den Eisvogel fast direkt vor der eigenen Haustür beobachten und fotografieren zu können.
Aber nun zum Eisvogel:
Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist ein farbenprächtiger Vogel, der vor allem an klaren, langsam fließenden Gewässern in Europa, Asien und Nordafrika zu finden ist. Mit seinem leuchtend blauen Rücken, der orangen Brust und dem charakteristischen langen, spitzen Schnabel ist er unverkennbar.
Er gehört zur Familie der Eisvögel (Alcedinidae) und ist bekannt für seine außergewöhnliche Jagdtechnik. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen Fischen, die er im Sturzflug aus dem Wasser fängt. Dabei taucht er mit hoher Geschwindigkeit ein und nutzt seinen scharfen Schnabel, um die Beute zu ergreifen. Der Eisvogel verfügt über ein ausgezeichnetes Sehvermögen, das es ihm ermöglicht, selbst unter Wasser scharf zu sehen. Sein Lebensraum umfasst bevorzugt Flüsse, Bäche und Seen mit dichter Vegetation am Ufer. Er benötigt steile, sandige oder lehmige Uferböschungen, in denen er seine Nisthöhlen gräbt.
Das Männchen und das Weibchen arbeiten gemeinsam am Bau der Bruthöhle, die oft über einen Meter tief ist. Das Weibchen legt in der Regel fünf bis sieben Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Küken, die anschließend von den Eltern mit Fisch versorgt werden. Nach rund 25 Tagen verlassen die jungen Eisvögel das Nest und werden bald darauf selbstständig.
Der Bestand des Eisvogels ist stark von der Wasserqualität und dem Nahrungsangebot abhängig. Verschmutzung, Uferbefestigungen und der Verlust natürlicher Brutplätze bedrohen seine Population. Schutzmaßnahmen wie die Renaturierung von Gewässern und der Erhalt von natürlichen Uferbereichen sind daher entscheidend für sein Überleben. Trotz seiner Schönheit ist der Eisvogel ein scheuer Vogel, der sich oft nur als blitzschneller, blauer Pfeil über dem Wasser zeigt. Sein melodischer Ruf ist oft das einzige Anzeichen seiner Anwesenheit. In vielen Kulturen gilt der Eisvogel als Symbol für Glück und Frieden. Seine Anpassungsfähigkeit und seine eindrucksvolle Jagdtechnik machen ihn zu einem faszinierenden Bewohner unserer heimischen Gewässer.