Das Reh – Eleganter Bewohner unserer Wälder
Das Reh (Capreolus capreolus) ist eines der bekanntesten Wildtiere Europas und ein Symbol für Anmut und Anpassungsfähigkeit. Mit seinem zierlichen Körperbau, den großen, ausdrucksvollen Augen und dem rotbraunen Sommerfell gehört es zu den eindrucksvollsten Bewohnern unserer Wälder.
Lebensraum und Verhalten
Rehe leben in Wäldern, auf Wiesen und an Waldrändern. Sie bevorzugen abwechslungsreiche Lebensräume mit viel Deckung und Nahrung. Als Pflanzenfresser ernähren sie sich von Gräsern, Kräutern, Knospen und Rinde. Besonders in der Dämmerung sind Rehe aktiv und suchen nach Nahrung.
Im Sommer tragen Rehe ein leuchtend rotbraunes Fell, das ihnen im Herbst in ein graubraunes Winterfell wechselt, um sich besser an die kalte Jahreszeit anzupassen. Die Männchen, die Böcke, sind an ihrem Geweih zu erkennen, das sie jedes Jahr abwerfen und neu wachsen lassen.
Die Bedeutung der Ricken und Kitze
Die weiblichen Rehe, Ricken genannt, bringen im Frühjahr meist ein bis zwei Kitze zur Welt. Die jungen Rehe sind durch ihr gepunktetes Fell perfekt getarnt. In den ersten Wochen bleiben die Kitze häufig allein im hohen Gras liegen, während die Mutter nach Nahrung sucht – ein Verhalten, das oft fälschlicherweise als „verwaist“ interpretiert wird.
Schutz und Rücksichtnahme
Rehe sind scheue Tiere, die auf Ruhe und geschützte Lebensräume angewiesen sind. Intensive Landwirtschaft, Straßenverkehr und Freizeitaktivitäten in der Natur stellen für sie eine zunehmende Herausforderung dar. Wer Rücksicht nimmt und in Wäldern auf den Wegen bleibt, trägt dazu bei, dass die Rehe in ihrem natürlichen Lebensraum ungestört bleiben können.
Das Reh steht für die stille Schönheit der Natur – ein Grund mehr, es zu bewundern und zu schützen.